Sami Galabi
Fachliche Unterstützung und Begleitung zum Erfolg

Vorname: Sami
Nachname: Galabi
Herkunftsland: Syrien
Job-Titel: Auszubildender zum Fachinformatiker (Systemintegration)
Aufgrund des Krieges bin ich 2015 aus Syrien nach Deutschland gekommen. Es war schon immer mein Traum, zu studieren, aber 20 Tage nachdem ich mein Abi in Syrien gemacht hatte, brach der Krieg los. Dann bin ich mit meiner Familie für ein Jahr von Stadt zu Stadt gezogen, bis die Situation überall im Land zu gefährlich für uns wurde. Wir wurden getrennt und ich bin mit meinen zwei Brüdern über das Mittelmeer nach Deutschland geflohen. Das Schlauchboot war sehr überladen und wir hatten großes Glück, dass uns die Küstenwache gerade noch rechtzeitig gerettet hat. Unserer Mutter haben wir das zunächst lieber nicht erzählt. Das war ein komisches Gefühl, weil wir zwar schon viel über Flucht im Fernsehen gesehen hatten, aber nie gedacht hätten, dass es uns selbst einmal so ergehen würde. Da die Asylanträge in Sachsen-Anhalt zu dieser Zeit sehr schnell bearbeitet wurden, hatte ich keine Probleme mit dem Aufenthaltstitel und habe ihn innerhalb von 10 Tagen erhalten. Die Caritas hat mich dabei unterstützt und im Hinblick auf die Anhörung für meine Genehmigung beraten.
Sehr geholfen haben mir anfangs auch meine Nachbarn, die sich ehrenamtlich im Flüchtlingsheim engagierten. Jeden Donnerstag veranstalteten sie ein Kaffeetrinken, bei dem sie Übersetzungen anboten oder dabei halfen, Anträge auszufüllen. Sie haben mir auch dabei geholfen, den Sprachkurs an der Fachhochschule zu finden. Wir waren der erste Jahrgang im Kurs, sodass er sowohl für uns Schüler, aber auch für die Lehrer eine Herausforderung war. Um studieren zu können, mussten wir einen Test bestehen, der "Test-DaF" heißt. Er ist sehr schwer. Und so haben viele von uns nach mehreren Anläufen aufgegeben. Zum Glück habe ich ihn nach mehreren Versuchen bestanden. Leider wurde mein Wunschstudiengang dann jedoch nicht mehr angeboten, deswegen habe ich mich an der Otto-von-Guericke Universität beworben. Dort wurde der DSH-Sprachtest von mir verlangt. Im Anschluss wurde ich schließlich für Informatik zugelassen. Das Studium war jedoch sehr theoretisch und mir fehlten wesentliche Grundlagen, weshalb ich nach einem Semester abbrechen musste.
Ich habe mich dann für eine Ausbildung im gleichen Fachbereich entschieden. Stellenangebote dazu habe ich unter anderem auf einer Berufsmesse in der MDCC-Arena, aber auch in der Jobbörse gefunden. Bis zum Beginn der Ausbildung sollte ich einen Orientierungskurs zum "Leben in Deutschland" besuchen. Inhalt waren geschichtliche und politische Themen sowie Traditionen im Alltag. Vor Beginn meiner Ausbildung gab es dann doch noch einmal Probleme mit meiner Aufenthaltsgenehmigung. Weil ich auf Rat jedoch selbstständig zur Ausländerbehörde gegangen bin, konnte ich diese aber lösen. Mein nächstes Ziel ist nun der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung!
