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Herzlich Willkommen zur zweiten Ausgabe des Newsletters des Zentrums für Migration und Arbeitsmarkt (ZEMIGRA)

Sehr geehrte Damen und Herren,

in unserem zweiten Newsletter widmen wir uns schwerpunktmäßig der Arbeitsmarktintegration im Bereich der Pflege.

Die Pflegelandschaft in Deutschland steht durch die Bevölkerungsentwicklung vor neuen Herausforderungen. Digitale Lösungen schließen den Mangel an Pflegepersonal nur bedingt. Können Zugewanderte den wachsenden Bedarf an Pflegepersonal abdecken?

Zunächst gilt es für die Migrant/-innen, die professionalisierte Altenpflege hier zu Lande kennen zu lernen und die Strukturen zu verstehen. Zugleich sehen sie sich mit speziellen Herausforderungen konfrontiert: Patient/-innen und Kolleg/-innen, die ihnen mit Vorurteilen begegnen. Für ein gutes Miteinander und somit eine effektive Arbeit ist die interkulturelle Kompetenz der Belegschaft also eine wesentliche Voraussetzung. Trotz sprachlicher Barrieren und kultureller Unterschiede braucht es ein Vertrauensverhältnis zwischen Pflegepersonal und den Betreuten. Eine weitere Herausforderung sind die bürokratischen Hürden bei der Anerkennung von Abschlüssen im Pflege- und Gesundheitsbereich. Das der Einstieg in Beschäftigung dennoch gelingen kann, zeigt die Erfolgsgeschichte der Krankenschwester Irena Pliska.

Um Migrant/-innen den Start in der Pflegebranche zu ermöglichen, gibt es spezielle Fördermaßnahmen. So kann beispielsweise nach dem Sozialgesetzbuch III § 45 ein Praktikum absolviert werden. Anerkannte Asylbewerber/-innen dürfen grundsätzlich sofort an einer Maßnahme bei einem Arbeitgeber teilnehmen, Asylbewerber/-innen mit Aufenthaltsgestattung/ Duldung erst ab dem vierten Monat des Aufenthaltes in Deutschland. Eine Dauer von sechs Wochen darf im Regelfall nicht überschritten werden, wobei eine längere Praktikumszeit empfehlenswert wäre. Informationen zu Fördermaßnahmen finden Sie auf unseren Themenseiten.

ZEMIGRA verweist bei Fragestellungen zur Integration in den Arbeitsmarkt auf passende Angebote in Sachsen-Anhalt, die sich auf bestimmte Berufsgruppen spezialisiert haben, so beispielsweise die Fachstelle "Anpassungsqualifizierung für Gesundheitsberufe" des IQ Netzwerkes Sachsen-Anhalt.

Aktuelle Zahl/Statistik

Die Anzahl der Flüchtlinge, die in Deutschland eine Ausbildung aufnehmen, ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. So befanden sich im September 2017 laut Bundesagentur für Arbeit knapp 27.800 Menschen aus Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Pakistan und Nigeria in einer dualen Berufsausbildung Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Pakistan und Nigeria. Im Vergleich hierzu waren 2015 gerade einmal 6.600 Menschen aus diesen Herkunftsländern in dualer Ausbildung. Mehr Informationen hierzu finden Sie auf der Seite des Mediendienst Integration.

Im Pflegebereich werden bereits seit Jahren händeringend Auszubildende und qualifizierte Fachkräfte gesucht. So berichtete die Mitteldeutsche Zeitung am 25. April 2018, dass zehntausende Fachkräfte in der Pflegebranche fehlen. 2017 blieben deutschlandweit 14.785 Stellen in der Altenpflege und 10.814 Stellen in der Krankenpflege unbesetzt. Zudem werden tausende Helfer im Bereich der Pflege benötigt.

Aktuelle Gesetzesänderungen

Ausbildungsduldung

Das Integrationsgesetz vom 6. August 2016 sieht eine Neuregelung des § 60a Absatz 2 Satz 4 ff. AufenthG zur Ausbildungsduldung vor. Das Land Sachsen-Anhalt hat dafür einen Erlass verfasst, der die Besonderheiten und wichtige Anwendungshinweise für das Land vorgibt.

Die Regelungen zur Ausbildungsduldung haben zum Ziel, Rechtssicherheit für Geduldete und Betriebe herzustellen, die die Durchführung einer qualifizierten Berufsausbildung (nach § 6 Absatz 1 Satz 2 BeschV) planen. Aufgezeigt werden die Bedingungen einer Duldung zu Ausbildungszwecken.

Im Erlass finden Sie folgende Regelungen:

  • unter welchen Umständen Menschen von der Regelung zur Ausbildungsduldung profitieren können

  • in welchen Fällen keine Ausbildungsduldung erteilt wird

  • Geltungsdauer: hierbei werden Vorlaufzeit, Wechsel, Abbruch und erfolgreicher Abschluss mit Übergangszeiten berücksichtigt

  • Mitteilungspflicht der Ausbildungsstelle bei Beendigung der Ausbildung

Weitere Hinweise und Informationen sind den Allgemeinen Anwendungshinweisen des Bundesministeriums des Innern zur Duldungserteilung nach §60a AufenthG“, Teil IV zu entnehmen. Erläuterungen und Hintergrundinformationen zur Ausbildungsduldung finden Sie auch auf unserem Portal im Bereich Themen.

Erfolgsgeschichten

Gut angekommen: Engagierte Frauen finden in Sachsen-Anhalt eine neue Heimat

Irena Pliska kam 2014 aus Lettland nach Deutschland. Während ihrer Weiterbildung zur Arzthelferin absolvierte sie in Sachsen-Anhalt ein Praktikum. Schließlich bekam sie sogar eine Anstellung als Pflegehelferin und entschied sich in Deutschland zu bleiben. Dank der Unterstützung ihres deutschen Arbeitgebers bekam Irena Pliska ihren in Lettland erworbenen Ausbildungsabschluss anerkannt. Hier erzählt sie, wie es ihr möglich war, trotz Nachtschichten ihre Sprachkenntnisse auszubauen.

Marie Prikhodko hat in ihrem Heimatland Frankreich Kulturmanagement studiert. Nach dem Masterstudium wollte sie gerne eine Zeit lang in Deutschland bleiben, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. In Magdeburg bekam sie eine Stelle im Bereich der Freiwilligenarbeit. Hier berichtet sie von den interkulturellen Projekten, die sie in Sachsen-Anhalt bereits begleitet hat.

Auch Sie können von einer Erfolgsgeschichte berichten? Wir stellen sie gern auf unserem Portal vor. Schreiben Sie uns: welcome@zemigra.de.

Neue Projekte/Landkarte

Die interaktive Karte von ZEMIGRA zeigt Ihnen die Angebote und Beratungsmöglichkeiten, die es in Sachsen-Anhalt im Kontext Migration und Arbeitsmarkt gibt.

Das Teilprojekt des IQ Netzwerks Sachsen-Anhalt "Anpassungsqualifizierung für Gesundheitsberufe", welches durch die Deutsche Angestellten-Akademie (DAA) betreut wird, unterstützt Zugewanderte und Geflüchtete bei der Erreichung der vollen beruflichen Anerkennung ihres im Ausland erworbenen Abschlusses im Bereich der nicht-akademischen Heil- und Gesundheitsberufe.

Lesen Sie hier mehr zum Angebot.

Sie können Ihre Institution und Angebote gern selbst eintragen, indem Sie auf den Button „Institution eintragen“ direkt unter der virtuellen Landkarte klicken.

Veranstaltungen

Zum Aufbau von persönlichen Kompetenzen und Fachwissen im Bereich Arbeitsmarktintegration von Migrant/-innen bietet ZEMIGRA diverse Angebote an. Entsprechend der Thematik erfolgen diese als Präsenzveranstaltungen oder in virtueller Form, um Vielen die Teilnahme zu ermöglichen.

Die Themen werden bedarfsorientiert gestaltet. Teilen Sie uns Ihre Wünsche und Bedarfe mit, damit wir gemeinsam für Sie das passende Angebot entwickeln können.

Nähere Informationen zu aktuellen Planungen erhalten Sie hier.

Titel: Geflüchtete auf dem Weg in den Arbeitsmarkt? Aktuelle Herausforderungen im Integrierten Flüchtlingsmanagement

Veranstalter: Hochschule Harz, Fachbereich Verwaltungswissenschaften.

Beschreibung: Im Rahmen des Projekts „Integriertes Flüchtlingsmanagement in Theorie und Praxis“ (IntegriF) tauschen sich unterschiedliche Akteure der Integrationsarbeit aus Sachsen-Anhalt zum Thema des Projektes aus. Unter anderem sind Vertreter/-innen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, der Bundesagentur für Arbeit, der Landesinitiative Fachkraft im Fokus, des Landesnetzwerks der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt sowie weitere Akteure vor Ort. Auch ZEMIGRA mit seinen vielfältigen Angeboten, beispielsweise zur Kompetenzvermittlung, stellt sich vor.

Veranstaltungsort: Hochschule Harz, Halberstadt

Termin: 24. Mai 2018

Uhrzeit: 13:00 – 16:00

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

Titel: Engagement digital. Bürgerschaftliches Engagement in einer vernetzten Gesellschaft

Veranstalter: LAGFA Sachsen-Anhalt e.V.

Beschreibung: Die Veranstaltung „Bürgerschaftliches Engagement in Sachsen - Anhalt“ widmet sich den Herausforderungen und Möglichkeiten eines digitalisierten Engagements. Im Rahmen dessen werden aktuelle Entwicklungen bezüglich moderner Teamorganisation und Projektgestaltung vorgestellt und diskutiert.

Neben Impulsvortrag und Arbeitsforen werden Infostände und Gesprächsinseln zu Austausch und Vernetzung einladen.

Veranstaltungsort: Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)

Termin: 30. Mai 2018

Uhrzeit: 10:00 – 16:00

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

Titel: Bundesweiter Fachkongress „Regionales Übergangsmanagement 2018“

Veranstalter: RÜMSA – Regionales Übergangsmanagement in Sachsen-Anhalt

Beschreibung: Der Kongress stellt sich den Fragen zum Übergang von Schule zu Beruf: Unter anderem wird diskutiert, wie rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit gelingen kann und welches Konzept einer Jugendberufsagentur alle beteiligten Akteure einbinden kann. Das bundesweite Treffen bietet ein Forum zum Erfahrungsaustausch und zur Vorstellung von „Best Practice“- Modellen.

Veranstaltungsort: Johanniskirche, Johannisbergstraße 1, 39104 Magdeburg

Termin: 20. Und 21. Juni 2018

Uhrzeit: 11:00 (20.6.) – 14:00 Uhr (21.6.)

Mehr Informationen finden Sie hier.

Sie möchten Ihre Veranstaltung auf dem ZEMIGRA-Portal ankündigen? Senden Sie uns die Informationen zur Veranstaltung an welcome@zemigra.de.

Publikationen

Unter unserer Rubrik Themen finden Sie auf dem ZEMIGRA-Portal Hintergrundinformationen und Literaturempfehlungen sowie Erklärvideos (Mediathek) zu den verschiedenen Schritten der Arbeitsmarktintegration. Sie erfahren, welche Akteure Sie unterstützen können und welche gesetzlichen Regelungen zu beachten sind.

Die Themenseite befindet sich im Aufbau. Sie wird ständig um aktuelle Informationen und Publikationen erweitert.

Literaturempfehlungen:

Wie kann durch die Einstellung von Geflüchteten dem Fachkräftemangel im Pflegesektor begegnet werden? Die Broschüre „Ausbildung und Beschäftigung von Flüchtlingen in der Altenpflege“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie informiert über gesetzliche Rahmenbedingungen zur Ausbildung und Einstellung von Geflüchteten als Pflegepersonal. Außerdem gibt sie einen umfassenden Überblick über konkrete Fördermöglichkeiten.

Die Rekrutierung von internationalen Fachkräften im Pflegesektor stellt Einrichtungen vor vielfältige Herausforderungen. Die Bertelsmann Stiftung stellt in ihrer Studie „Internationale Fachkräfterekrutierung in der deutschen Pflegebranche“ Chancen und Hemmnisse aus Sicht der Einrichtungen vor. Es werden Handlungsempfehlungen gegeben, um die Einstellung von internationalen Fachpersonal durch niedrigschwellige Rahmenbedingungen für mittlere und kleinere Unternehmen zu erleichtern. Die Themenseite „Für Unternehmen“ bietet weitere wichtige Informationen zur Fachkräftegewinnung.

Mitarbeitende in multikulturellen Teams bringen unterschiedliche Erfahrungen, Einstellungen und Perspektiven mit in den Arbeitsalltag. Die Handreichung „Interkulturelle Öffnung von stationären Einrichtungen der Altenpflege“ des Kompetenzzentrums Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe (kom-zen) in Zusammenarbeit mit der AWO Berlin und dem Berliner Senat spiegelt die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und Einrichtungen. Sie gibt Handlungsempfehlungen für die Professionalisierung im Pflegebereich.

Disclaimer

ZEMIGRA wird durch das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt gefördert und aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und des Europäischen Sozialfonds finanziert. Die Umsetzung erfolgt in gemeinsamer Verantwortung des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH, des Rationalisierungs- und Innovationszentrums (RKW) Sachsen-Anhalt GmbH sowie des Europäischen Bildungswerks für Beruf und Gesellschaft (EBG) Sachsen-Anhalt (gGmbH).